Die Tradition des Weihnachtsbaum
Sein Licht leuchtet in der dunklen Winterzeit und seine grünen Zweige legen sich schützend über die Geschenke. Der prächtig geschmückte Weihnachtsbaum sorgt mit seinem wunderschönen Kleid jede Weihnachten für Staunen und eine feierliche Stimmung. Heutzutage ist es völlig normal einen Christbaum im Wohnzimmer stehen zu haben. Aber wann hatte der immergrüne Baum seinen ersten Auftritt in warmen Zuhause? Woher kommt die Tradition des Weihnachtsbaum?
Der Anfang des Weihnachtsbaum
Der Weihnachtsbaum entstand nicht von heute auf Morgen, sondern hat eine lange Entwicklungsgeschichte hinter sich. Der Anfang findet sich in den verschiedensten Bräuchen. So galten in vielen Kulturen immergrüne Pflanzen für Lebenskraft, Hoffnung und Gesundheit. Beispielsweise hängten sich bereits die Römer in der Antike Lorbeerblätter an die Häuser, um den Jahreswechsel anzukündigen. Die Germanen hingegen hängten sich Tannenzweige ins Haus, um böse Geister abzuwehren und die Hoffnung auf den Frühling nicht zu verlieren. Lange Zeit später – im Jahr 1527 wurde erstmals in Stockstadt am Main von einem „weiennacht baum“ in einer Akte der Mainzer Herrscher berichtet und ist somit die älteste, schriftliche Nennung eines Weihnachtsbaums. Zwar war das Schmücken von Bäumen bei dem Maibaum oder Richterbaum üblich, doch wurde erst knapp 40 Jahre später – im Jahr 1570 von einem geschmückten Baum erzählt. Und zwar in der Zunft-Chronik des städtischen Handwerks in Bremen. Dort wird von einem kleinen Weihnachtsbaum berichtet, der mit Äpfeln, Brezeln, Datteln, Nüssen und Papierblumen geschmückt war. Der durfte dann von Kindern ordentlich durchgeschüttelt werden, um die Leckereien vom Boden einzusammeln und aufzuessen. Etwas später im Jahre 1597 wurde in derselben Chronik vom ersten dekorierten Tannenbaum berichtet.
In der heutigen Zeit kann man die Weihnachtsbäume bequem über das Internet bestellen, zum Beispiel bei Weihnachtstanne24. Neben der Größe braucht man nur den gewünschten Tannentyp auszuwählen. Das ist nicht nur sehr praktisch sondern auch einfach.
Der Weihnachtsmann erobert die Welt
Der Brauch des Weihnachtsbaumes erfreute sich immer größerer Beliebtheit und mehr und mehr Städte folgten dem Prinzip der grünen Tanne im eigenen Heim. In der Zeit des 17 / 18 Jahrhunderts hatten jedoch nur wohlhabende Bürger einen Weihnachtsbaum, da Tannenbäume in Mitteleuropa noch selten vorkamen. Das einfache Volk musste sich vorerst mit Zweigen und anderem Grün zufrieden geben. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts verbreitete sich die Tannen und Fichte in den Wäldern und war somit auch für die Menschen auf dem Land zugänglich. Von da aus ging es für den Weihnachtsbaum weiter nach Neuengland, als 1832 der deutschstämmige Harvard-Professor Karl Follen einen geschmückten Baum mit Cambridge (Massachusetts) brachte. Nach der Vermählung von Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha mit der englischen Königin Viktoria gelangte der Brauch auch nach London. Anfang des 19 Jahrhunderts war der Weihnachtsbaum in ganz Europa und im zaristische Russland bekannt. So ging es weiter bis der Weihnachtsbaum im 20. Jahrhunderts schließlich weltbekannt war.
Weihnachtsschmuck im Wandel der Zeit
Glänzende Weihnachtskugeln, Girlanden und LED-Weihnachtskerzen – so etwas gab es früher nicht. Auch das Schmücken des grünen Baums entwickelte sich mit der Zeit immer weiter. Angefangen hat es in Bremen mit Äpfeln, Brezeln, Datteln, Nüssen, Oblaten, Papierblumen und mit dem “Zischgold”. Dies sind goldglänzende Flitter aus dünnen Metallplättchen. Auch mit kleinen Puppen und Zucker wurde der Baum dekoriert. Da es in der Winterzeit, wegen des kalten Wetters und der Dunkelheit für die Bauern auf den Feldern wenig Arbeit gab, nutzten sie die Zeit, um aus Stroh Sterne zu Basteln. Diese wurden in Anlehnung an den Stern von Bethlehem an den Baum gehängt. Im Jahr 1611 verschönerte Herzogin Dorothea Sibylle von Schlesien den Weihnachtsbaum erstmals mit Kerzen. Im späten 18 Jahrhundert mischten sich weitere kostbare Konditorwaren, Engel, Tiere, vergoldetes Obst und alle möglichen Süßigkeiten unter die Weihnachtsdekoration. Die Glaskugeln schafften es tatsächlich erst Mitte des 19. Jahrhunderts an den Baum. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts erschienen in den USA erste elektrische Lichter für den Weihnachtsbaum. Seitdem wurden die verschiedensten Weihnachtsdekorationen industriell hergestellt. 1878 wurde in Nürnberg das erste Lametta hergestellt, welches sehr beliebt war. Aufgrund der starken Umweltbelastung, durch die Verwendung von Stanniol wurde die Produktion inzwischen eingestellt. Auch lustiger Weihnachtsschmuck wie die Weihnachtsgurke besitzen inzwischen ihre ganz eigene Tradition. Dabei wird eine Gewürzgurke ( – inzwischen zum Glück aus Glas) zwischen den Zweigen des Baumes versteckt, welche aufgrund ihrer Färbung schwer zu entdecken ist. Derjenige, der als Erstes die Gurke entdeckt, bekommt als Belohnung ein zusätzliches Geschenk. Der Ursprung dieses Brauches ist unklar und ist vor allem in der USA bekannt. Dort sind viele der festen Überzeugung, dass dies eine deutsche Tradition sei – jedoch ist den meisten Deutschen die Weihnachtsgurke witzigerweise kein Begriff. Heutzutage kann der Baum auf kreativste Weise dekoriert werden und jedes Mal seinen ganz eigenen Charme entwickeln.